Station 2

Die Gaben des Heiligen Geistes

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Geistesgaben 

In der katholischen Tradition kennen wir die sieben Gaben des Heiligen Geistes, durch die das Wirken des Heiligen Geistes bei den Menschen zum Ausdruck gebracht wird. 

Bei der Firmung wirst du mit diesen Gaben des Heiligen Geistes beschenkt. Es sind die Gaben der Weisheit, der Einsicht, des Rates,

der Stärkeder Erkenntnisder Frömmigkeit und der GottesfurchtSie sollen Dich auf Deinem Lebensweg begleiten, stärken und Dir immer wieder Mut machen, wenn es mal schwer für Dich ist. 



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Was sagt dir das alles nun?

Wenn du jetzt sagst, wozu brauche ich denn Stärke? Stark, das bin ich sowieso schon. Oder Gottesfurcht - das ist doch quatsch in der heutigen Zeit... Dann ist die nächste Aufgabe besonders etwas für dich... Denn manche Gaben sind tiefgründiger als du vielleicht meinst...

und doch wohl zu gebrauchen.

 


AUFGABE für DICH

1. Schau dir die beiden Übersetzungsversuche an:

      a -> von Bischof Franz-Josef Bode, ehemaliger Bischof von Osnabrück.

      b -> von einer Firmgruppe aus Iserlohn.

2. Suche dir eine oder zwei der sieben Gaben aus.
     Vergleiche beide Übersetzungsversuche miteinander:

     - Welcher der beiden Übersetzungsversuche gefällt dir besser? Warum?  

     - Kannst du mit den Übersetzungen etwas anfangen? 

     - Braucht es überhaupt eine Übersetzung? Ist für dich alles klar?

3. Schreibe nun selbst eine Übersetzung für deine ausgewählten Gaben.
    Du kannst auch für alle sieben Gaben des Hl. Geistes eine eigene Übersetzung schreiben. 


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Die sieben Gaben  

So übersetzt 
Franz Josef Bode -ehem. Bischof von Osnabrück- die Gaben des Geistes:

 

Hinweis zum Aufbau:

Gabe 

Übersetzung

Kurzfassung  

Das sind die sieben Gaben
des Hl. Geistes:

 Weisheit, Einsicht,

Rat, Erkenntnis, Stärke, 
Frömmigkeit und Gottesfurcht.

Und dazu können sie dir in deinem Leben hilfreich sein:

Stärke: Bleib stark!

Auch wenn alles zum Weglaufen
ist und die Lebensplanungen
schwer durchkreuzt werden. 
Gerade nicht Gewalt
ist gemeint, sondern Stärke, Ausdauer und Verlässlichkeit.

Stärke – um mutig und beherzt dein Leben mit allen Herausforderungen anzupacken.


Einsicht: Schau genauer hin!

Tiefer als nur auf die Oberfläche der Dinge, tiefer als 
auf die Mattscheibe
des Fernsehens, des Computers
oder des Handys. Entdecke Zusammenhänge und lass dich mitnehmen in die Tiefe der Wirklichkeit - auch durch Stille und ruhiges Betrachten der Dinge und Ereignisse.

Einsicht – um wichtig von unwichtig, richtig von falsch, gut von böse zu unterscheiden.

Rat: Teile deine Gaben!

Es geht darum, Rat anzunehmen und Rat zu geben.
Keinem gab Gott alles,
keinem gab er 
nichts.
In der Firmvorbereitung werdet Ihr gespürt haben,
wie sehr wir mit unseren

unterschiedlichen Talenten
und eigenen Fähigkeiten
einander brauchen.

Rat – um schwierige und lebenswichtige Entscheidungen erfolgreich zu treffen.

Erkenntnis:
Setze deinen Verstand ein!

Lass dich nicht nur von Gefühlen treiben, so wichtig sie sind.
Wer nur in Schlagzeilen denkt 
und urteilt, erkennt keine wirklichen Zusammenhänge
und kann sich nicht richtig 
auseinandersetzen.
Wer nichts weiß,
muss alles glauben.

Erkenntnis – um zu merken, worauf es in deinem Leben wirklich ankommt.


Weisheit:
Lerne zu unterscheiden!

Bei dem heutigen großen
"Markt der Möglichkeiten" 
ist es notwendig, zu unterscheiden: Was ist wichtig für mich, was nicht?
Lerne zu unterscheiden zwischen richtig und falsch!
Es ist nicht alles gleichgültig. Jesus lebt es uns vor:
„Liebt, wie ich euch geliebt habe“ (vgl. Joh 13,34).

Weisheit – um gut und gerecht
in dieser Welt zu leben.

Frömmigkeit:
Bleib online mit Gott!

Lass den Faden nach oben
nicht abreißen zu einem Gott,
der Freundschaft anbietet und zu sich einlädt. Freunde,
die nicht mehr miteinander sprechen, entfremden sich; Freunde, die sich nicht treffen, verlieren sich aus den Augen. Ohne Gebet, ohne Wort Gottes lebt kein Glaube.

Frömmigkeit – um mit ein bisschen Geduld und Gelassen-heit dein Leben zu leben.

Gottesfurcht:

Trau Gott etwas zu!

Er will nicht, dass wir Angst vor ihm haben. Aber wenn er "größer ist als unser Herz" (1 Joh 3,20), dann können wir ihm etwas zutrauen und auch zumuten.
Wir können gelassen sein,
weil es da einen gibt,
der größer ist als unsere begrenzten Möglichkeiten als Mensch und Kind Gottes.

Gottesfurcht – um die Grenzen des Menschenmöglichen und -machbaren zu erkennen.



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Eine etwas andere Erklärung der Gaben...

In diesem kurzen Video erklären Firmbewerber:innen aus Iserlohn die sieben Gaben des Heiligen Geistes. Sie stellen dar, wie sich die Gaben im Alltagsleben bemerkbar machen oder wofür die hilfreich sind. In kurzen Sätzen bringen sie ihre Erfahrungen mit den Gaben zum Ausdruck.



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Der Geist weht, wo er will...

Manchmal wird gesagt: "Der Geist weht, wo er will..." Doch was heißt das? Du hast ja bereits gelesen, dass der Geist bei jedem Menschen etwas anderes bewirkt... also ist damit gemeint, dass der Geist einen eigenen Willen hat und dass er sich nach Lust und Laune aussucht, was ihm gefällt. Dann werden wir Menschen sehen, was der Geist bewirkt und was für uns sichtbar wird...

 


AUFGABE für ALLE

1. Überleg für dich:

    - Welche Gaben bzw. Geschenke nimmst du gern an?

    - Welche Gaben benötigst du (nach jetzigem Stand) eher nicht?

    - Zu welchen Gaben hast du noch eine Frage?

2. Teile deine Gedanken: 
    Klicke dazu im Board auf das +Symbol unten rechts und notiere deine Überlegungen.
 


Mit Padlet erstellt

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12 Früchte des Heiligen Geistes

ImpulsNeben den Gaben des Heiligen Geistes sind auch die Früchte wichtige Geschenke, die wir in der Firmung empfangen. Welche diese sind und woher sie stammen, erfährst du im nachfolgenden Text.


 ... entfalten sich direkt nach der Firmung oder etwas später ...

 

Warum gibt es Früchte des Hl. Geistes?

Die Bibel beschreibt die ‘Frucht des Geistes’ als positive Eigenschaften oder Tugenden, die wir Menschen durch den Heiligen Geist geschenkt bekommen. Diese Früchte sind: Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung. Sie werden im christlichen Glauben als wichtiger Bestandteil des eigenen Glaubenslebens angesehen. Der Apostel Paulus hat diese Idee in seinem Brief an die Galater vorgestellt. Er sagt, dass wir, wenn wir dem Geist folgen, diese Früchte in unserem Leben lebendig werden können. Im Gegensatz dazu stehen die negativen Werke des Fleisches (oder Bösen; Die sieben Totsünden), die wir vermeiden sollten. 

 

Wieso "brauchen" wir diese Früchte?

Die Antwort darauf finden wir im Matthäusevangelium. Jesus sagt: “An ihren Früchten werdet ihr die anderen Christen erkennen.” Ähnlich wie ein guter Baum gute Früchte hervorbringt, zeigt unser Glaube durch diese Früchte nach außen, wer wir wirklich sind. Es geht nicht nur um unsere Worte, sondern besonders um unsere Taten. Wenn wir wahre Christ:innen sein wollen, sollten wir nicht nur über unseren Glauben sprechen, sondern auch danach handeln! Die Früchte des Glaubens machen unseren Glauben für alle sichtbar und beeinflussen unser Umfeld positiv.


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